Die Welt ist nicht mein Dorf - Klappe, die Zweite
Von Genfood und Designerbabies
Eine Film & Diskussionsveranstaltung vom Sprachenatelier in Kooperation mit dem Gen-ethischen Netzwerk, Berlin (GeN)
Wie gefährlich ist die Gentechnik wirklich? Wir zeigen den Film: "Leben außer Kontrolle" von Bertram Verhaag und Gabriele Kröber.
Mitte der 80iger Jahre findet die Wissenschaft mit der Gentechnologie den Schlüssel, sich die Erde und vor allem ihre Geschöpfe endgültig untertan zu machen. Plötzlich schien alles möglich! 20 Jahre später begeben wir uns auf eine Weltreise um die fortschreitende Genmanipulation bei Pflanzen, Tieren und Menschen zu erkunden. Wegen einer katastrophalen Ernte von gentechnisch veränderter Baumwolle stehen viele indische Bauern vor dem Ruin, verkaufen eine Niere oder begehen Selbstmord. In Kanada weht genmanipulierter Rapssamen auf die Felder benachbarter Biobauern und macht damit ökologischen Anbau unmöglich. Das isländische Parlament verkauft das gesamte Genpotential seiner Bevölkerung an eine private Firma, die die Daten wiederum gewinnbringend an die Pharmaindustrie und Versicherungen weiterverkaufen will. Als "Vampirprojekt" wird ein Forschungsprojekt bezeichnet, bei dem 700 so genannten aussterbenden Völkern unter dem Vorwand gesundheitlicher Vorsorge Blut-, Haar-, und Speichelproben entnommen werden. Die Genproben verschwinden in den Labors der Industrie und sollen wertvolle Patente ermöglichen.
Der Film "Leben außer Kontrolle" wurde auf 21 Festivals weltweit mit großem Erfolg gezeigt und mit 8 internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter die Nominierung für den IDA Award der International Documentary Association 2004, Los Angeles / USA und der 1.Preis bei The Carmo Bernardes Trophy 2004, Goias / Brasilien
Im Anschluss diskutieren wir mit Christof Potthof vom Gen-ethischen Netzwerk, Berlin, ob genmanipulierte Pflanzen wirklich gesundheitsschädigend sind, welche Rolle die Gentechnik bei der Globalisierung der Landwirtschaft spielt, was Biopiraterie eigentlich ist, welche ethischen Fragen und Gefahren bei der Manipulation von menschlichen und tierischen Genen entstehen und welche gigantische wirtschaftliche Interessen hinter der Gentechnik stehen.
Diese Veranstaltung ist der zweite Teil der Veranstaltungsreihe "Die Welt ist nicht mein Dorf - Der Mensch in einer globalisierten Welt". Einmal pro Monat (jeweils mittwochs um 19 Uhr) wollen wir Filme zeigen und ein offenes Forum bieten für alle Interessierten, Initiativen und Organisationen zur Diskussion verschiedenster Themen wie Globalisierung, Migration und Umwelt mit Blick auf Menschen und ihre Lebenswelten.
Bei Interesse und/oder Anregungen: mail@sprachenatelier-berlin.de (Kontaktperson: Musa Aktas)