Die Welt ist nicht mein Dorf - Klappe, die Erste
Bamako
Eine Film & Diskussionsveranstaltung vom Sprachenatelier in Kooperation mit WEED*
Schauplatz: Malis Hauptstadt Bamako. Die Sängerin Melé arbeitet in einer Bar, ihr Mann Chaka ist arbeitslos. Im Hof ihres Hauses, wo sie zusammen mit mehreren Familien leben, installiert sich ein Gericht. Angeklagt sind der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank. VertreterInnen der afrikanischen Bevölkerung ziehen die mächtigen Internationalen Organisationen zur Rechenschaft für das, was sie an Fehlentwicklungen und Missständen auf dem afrikanischen Kontinent mit zu verantworten haben. Der Wohnhof wird Gerichtshof zugleich: Während AnklägerInnen, ZeugInnen und VerteidigerInnen ihre Standpunkte vertreten, geht das Alltagsleben munter weiter, ganz so, als ob gar nichts Besonderes wäre. So wird aus dem vollen afrikanischen Leben heraus darüber debattiert, wie der Norden mit dem Süden umgeht.
"Bamako" ist ein spannender, höchst aktueller Film und ein gewitztes Lehrstück dazu, nicht nur in Bezug auf Afrika. Der mauretanische Regisseur Abderrahmane Sissako setzt eine Verhandlung gegen die Weltbank und den IWF in Szene. Gegen Internationale Finanzorganisationen, die es für sich beanspruchen, die Armut zu bekämpfen und für wirtschaftlichen Wohlstand einzutreten - deren Politik aber soziale Verelendung, zunehmende Ungleichheit, Verschuldung, ökologische Zerstörung und wirtschaftliche Fehlentwicklung zur Folge haben.
Welche Auswirkungen das Handeln des IWF und der Weltbank auf die Lebensbedingungen und den Alltag der Menschen in Afrika haben und warum sie in der Kritik stehen diskutieren wir in Anschluss an dem Film mit Daniela Setton von der Nichtregierungsorganisation WEED. WEED engagiert sich für eine globale Entwicklung, die sozial gerecht und ökologisch tragfähig ist. WEED analysiert die Nord-Süd-Beziehungen, blickt auf weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen, greift Themen auf, die in der öffentlichen Diskussion oftmals zu kurz kommen und nimmt die jeweils relevanten Institutionen ins Visier, wie hier Weltbank und IWF.
Diese Veranstaltung ist der Auftakt zu der Veranstaltungsreihe "Die Welt ist nicht mein Dorf - Der Mensch in einer globalisierten Welt". Alle drei Wochen (jeweils mittwochs um 19 Uhr) wollen wir Filme zeigen und ein offenes Forum bieten für alle Interessierten, Initiativen und Organisationen zur Diskussion verschiedenster Themen wie Globalisierung, Migration und Umwelt mit Blick auf Menschen und ihre Lebenswelten.
Bei Interesse und/oder Anregungen: mail@sprachenatelier-berlin.de (Kontaktperson: Musa Aktas)
Eintritt frei
*(World Economy, Ecology & Development; Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung)