Freitag, 14. September 2012, 20:00 - 23:00, Berlin

Lesung mit Nina Bußmann

Gewinnerin des 3sat-Preises beim Ingeborg Bachmann-Preis 2011

Nina Bußmann wird am 14. September im Salon des Sprachenatelier Berlin aus ihrem Buch „Große Ferien“ lesen.

Nina Bußmann
Nina Bußmann, geboren 1980 in Frankfurt am Main, lebt in Berlin. Studium der Komparatistik und Philosophie in Berlin und Warschau. Zahlreiche Veröffentlichungen in Anthologien und Zeitschriften. Beim Ingeborg Bachmann-Preis 2011 erhielt sie für einen Auszug aus ihrem Debütroman "Große Ferien" den 3sat-Preis.

Inhalt: "Große Ferien"
Bereits seit Monaten unterrichtet Schramm nicht mehr; etwas soll vorgefallen sein zwischen ihm und einem Schüler. Die Kollegen haben es schon immer gewußt, hinter seinem Rücken zerrissen sie sich über ihn, der immer korrekt war, die Mäuler. Und in der Tat, Schramm war porös geworden über die Zeit mit dem Jungen, der ihm in seiner Radikalität gegen sich selbst so ähnlich schien, und plötzlich hörte Schramm ein »wir« und war wie verzaubert, vollkommen ungeschützt in einem Moment, und dann –. Zeit hat er jetzt genug, sollte man meinen, aber die Sache ist längst nicht ausgestanden. Und so wendet Schramm sich widerwillig an den einzigen Menschen, den er noch hat, seinen Bruder. Vielleicht kann dieser ihm helfen herauszufinden, wie eins zum andern kam, wer hier wen in der Hand hatte, wie die Dinge sich so gegen Schramm verschwören konnten.

Mit unheimlicher Präzision zieht Nina Bußmann uns hinein in ein Indizienspiel von parabolischer Gestalt. Während wir noch Opfer von Tätern zu unterscheiden suchen, drängt es uns unaufhaltsam hin zu jenem Moment, in dem ein Mann alles auf eine Karte setzt.

Pressestimmen
»Ein Kammerspiel der Moral, radikal wie David Lynch.« (Aus der Begründung der Jury zur Vergabe des 3sat-Preises)

»Bußmann spickt ihren Roman mit markanten Sätzen und gescheiten Beobachtungen.«
Judith von Sternburg, FR

»Es zeugt von großem Talent, mit welcher Sicherheit sich Nina Bußmann in den Kopf dieses sonderbaren Menschen versetzt und mit welcher Selbstverständlichkeit sie den Leser auf diese Reise mitnimmt. Sie erzählt davon, wie jemand verschroben wird - und welches aggressive Potential in so einer Einsamkeit lauert. Ein lebenskluges, erstaunlich reifes Debüt.«
Lena Bopp, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»......tatsächlich ist Nina Bußmann in ihrem szenischen Naturalismus eine Feinmalerin von Graden.«
Hubert Winkels, Zeit Literatur 2012

»Bußmanns Sprache ist herrlich erdig, ihr Rhythmus stetig.«
Andy Warhol's Interview April 2012

»Aus ruhigem Duktus entwickelt diese kunstvoll sich steigernde Erzählung ihren Sog, bis man das Ominöse zu verstehen glaubt.«
Ulrich Steinmetzger, Hessisch-Niedersächsische Allgemeine

»Aus ruhigem Duktus entwickelt diese kunstvoll sich steigernde Erzählung ihren Sog, bis man das Ominöse zu verstehen glaubt.«
Ulrich Steinmetzger, Hessische/Niedersächsische Allgemeine

»In klarer, eindringlicher Sprache entführt uns [die Autorin] in die Seelenwelt eines einsamen Menschen.«
focus.de

»Bemerkenswert sind auch die zu eigenwilligen Mustern gehäkelten Sätze, ist auch die Präzision, mit der selbst die unspektakulärsten Einzelheiten literarisch bezwungen werden. Ein eindrucksvoller Debüt-Roman. Sehr zu empfehlen.«
Annette Freudling, ekz-Informationsdienst

»...intelligente, ausgefeilte und symbolträchtige Formulierungen.«
Ann-Kathrin Metzger, meier, Das Magazin für das Rhein-Nackar-Delta April 2012

in Kooperation mit dem Kulturprozess e.V. – institut für politik, kunst und kultur

Der Eintritt ist frei, um Voranmeldung bis zum 10. September wird jedoch gebeten, entweder telefonisch unter 030-27589855 oder per mail@sprachenatelier-berlin.de

Wo?

Sprachenatelier Berlin
Frankfurter Allee 40
10247 Berlin