Mittwoch, 25. November 2009, 20:00 - 23:30, Berlin

Lesung mit Cem Gülay

"Türken-Sam"

Cem Gülay, Sohn türkischer Einwanderer, wurde 1970 in Hamburg geboren. Nach dem Abitur 1991 wollte er studieren, entschloss sich dann aber doch für einen anderen Werdegang: Gülay wurde Gangster. Das schnelle Geld und die damit verbundene Anerkennung reizte ihn vorerst mehr, als eine akademische Laufbahn. Dies änderte sich jedoch 2001, als er sich endgültig gegen die Kriminalität entschied. Seit seinem Ausstieg aus der Gangsterszene setzt sich Gülay für die Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund ein. Auf diese Weise will er bewirken, dass junge Menschen in ähnlichen Situationen nicht den gleichen Weg gehen, den er einst einschlug.

In seinem autobiographischen Buch "Türken-Sam", welches Ende dieses Jahres erscheint, erzählt Gülay seine eigene Geschichte. Er dokumentiert seinen Weg und setzt sich mit der Frage auseinander, wie das, was geschehen ist, passieren konnte und was es braucht um Jugendliche vor einem ähnlichen Schicksal zu bewahren. In seinem Buch macht Gülay den Leser auf die Tatsache aufmerksam, dass wir auf einem Pulverfass sitzen, eine Situation die mit dem französischen Banlieue vergleichbar ist. Viele junge Migranten geraten schnell in diesen Kreislauf, in dem Gewalt als einziges Mittel gilt, um sich Ansehen und Anerkennung zu verschaffen. Diese Einstellung hat oft fatale Folgen; viele dieser Jugendlichen enden im Knast oder kommen dabei um.

Das Sprachenatelier begrüßt Cem Gülay zu einer Lesung aus seinem Buch "Türken-Sam". Anschließend findet eine Podiumsdiskussion statt, in der Anregungen und Fragen zum Buch aber auch zu allgemeinen Themen bezüglich Integration von Migranten und Jugendkriminalität gestellt und diskutiert werden können.

In diesem Sinne sind alle Literatur- und Kultur-Interessierte herzlich eingeladen zuzuhören und mitzudiskutieren!

Eintritt ist frei!

Um Voranmeldung bis zum 24.11.2009 wird gebeten!

Wo?

Sprachenatelier Berlin
Frankfurter Allee 40
10247 Berlin